Was muss man bei einer Ausstellung machen
"Mensch, dein Hund ist so schön, stell ihn doch mal auf einer Hundeshow aus!!!!"
So oder so Ähnlich sind bestimmt viele Eurasierbesitzer schon einmal angesprochen worden.
Jo, aber eigentlich hat man doch mit dem ganzen Championgedönse gar nichts am Hut.
....aber, vielleicht.....es ist ja wirklich der Schönste der ganzen Welt!
Vielleicht sollte man es ja doch mal probieren.
Und dann ist es auch schon geschehen, man hat sich überreden lassen und steht nun mit einer ganzen Reihe weiterer Hundebesitzer im Ausstellungsring und wartet mehr oder weniger schlotternd darauf, dass man dran ist.
Was passiert jetzt?
Was muss ich tun?
Was will der Richter von mir?
Ich gebe zu, mir ist es genau so ähnlich gegangen, als ich vor etwa 20 Jahren auch das erste Mal mit meiner Cera damals zur Ausstellung gegangen bin. Es war in Dortmund und es war bei unserem Partnerverein der KZG und mein Hund hatte überhaupt keine Lust, war aber Gott sei Dank völlig entspannt.
Später hat man mir gesagt, der Hund wäre doch wohl zu enspannt gewesen. Ein Champion lümmele sich nicht im Ring und zeige, dass ihm das hier alles am A.... vorbei geht!:-)
Also, worauf kommt es an!
Zunächst einmal muss ich wissen, warum wird Ausstellung gemacht? Jeder Zuchtverein möchte ja gerne wissen, welchen Status seine Zuchtbemühungen haben. Der beste Weg, dies herauszufinden sind die Ausstellungen und die Körungen, bei denen die Hunde nach Standart beurteilt werden. Hier können die Zuchtverantwortlichen sehen, welche Erfolge sie erzielen konnten mit der Auswahl der Verpaarungspartner.
Was wollen die Richter sehen
Zunächst einmal wird der geamte Eindruck beurteilt. Wie ist das Verhalten des Hundes, ist er aufmerksam und freundlich, lässt er sich anfassen, wie ist das Fell beschaffen, entspricht es dem Fell, wie der Eurasier es haben soll? Entspricht der zu beurteilende Hund dem Rassestandart? Sind die Winkelungen der Schultern und der Beine dem Standart entsprechend? Denn tatsächlich genau davon hängt es ab, ob der Hund raumgreifend und harmonisch laufen kann. Eine korrekte Winkelung ermöglicht dem Hund - wie beim Wolf - raumgreifend und ausdauernd zu laufen. Die Eurasier sind noch sehr ursprüngliche Hunde und sollten ein Gangwerk haben, welches diesen Anforderungen entspricht.
Wie kann der Richter denn nun sehen, ob der Hund vernünftig läuft, oder nicht.
Der Richter wird den Aussteller nun bitten, mit seinem Hund im flotten Tempo in einer geraden Linie von dem Richter weglaufen. Der Hund soll an der lockeren Leine neben seinem Herrn her traben. Das ist ganz wichtig: Der Hund muss traben. Er darf nicht an der Leine ziehen, er darf auch nicht an seinem Besitzer hochspringen, denn dann sind seine Bewegungen nicht zu beurteilen. Hier kann man genau sehen, wie die Richterin hinter den Hund tritt, um die Bewegung genau sehen zu können.
Es folgen nun ein paar Bilder, die den Verlauf genau zeigen. Zunächst läuft der Hundebesitzer in einer geraden Linie vom Richter weg, dreht dann um und läuft dann in gerader Linie auf den Richter wieder zu. So kann der Richter die Bewegung von vorne und von hinten sehen.
Im Übrigen handelt es sich hier um einen Neuling im Ausstellungswesen. Er hat das wirklich sehr gut gemacht! Der Rüde ist hier drei Jahre alt.
Dies ist meistens der schwierigste Teil, denn die meisten Eurasier finden es nicht toll, von fremden Menschen angefasst zu werden. Hier kann man schön sehen, wie ich Adjari sicher zwischen meinen Beinen habe. Ich hocke hinter ihr und habe die Arme um sie gelegt. So hat sie die Sicherheit, dass ich sie beschütze und sie kann nicht abhauen. Ich habe ein paar Tage vor der Ausstellung auf Spaziergängen Passanten gebeten, die Zähne von Adjari anzusehen. Es hat funktioniert.